Ab Mitte der 50er Jahre kamen die Roulette-Automaten in großer Zahl auf dem Markt. Ursache war die Nutzung der neuen Freiheiten durch die Hersteller entsprechend den neuen gesetzlichen Reglungen für Geldspielautomaten von 1953. Vorgeschrieben war eine Mindestspieldauer von 15 Sekunden bei Einsatz von 10 Pfennig mit einem Höchstgewinn von 1 Mark. Die Gewinnausschüttung musste mindestens 60 Prozent aller Einsätze betragen.

Die Firma Günther Wulff aus Berlin entwickelte eine mechanische Version für das Thema Roulett mit einer Kurbel zum Spielstart. Die Ära der Kurbler begann mit dem Duomat 1956. Im Jahre 1958 erschien ebenfalls mit einer Kurbel das erste mechanische Dreischeibengerät, der Präzisa.

 

 Von den Kurblern als Roulette-Automat baute Wulff drei verschiedene Automaten von 1956 bis 1960:

Duomat (1956)

Duolett (1958)

Rondomat (1960)

 

 

duomat gewinn(1)Im Gegensatz zu den elektromechanischen Roulett-Automaten von NSM oder Hanno, wurde kein Tipp auf eine Farbe oder Zahl vom Spieler abgegeben. Nach Drehen der Kurbel nach rechts beginnt im oberen Kessel der Zeiger und im unteren Kessel das Roulettkreuz mit der fest montierten Kugel zu rotieren. Als erstes wird der obere Kessel gestoppt. Der angezeigte Betrag wird ausgezahlt, wenn der untere Kessel mit der Kugel im grün markierten Bereich stehen bleibt. Beim Duolett und Rondomat kann der obere Kessel nachgestartet werden, für einen höchstmöglichen Betrag. Als Kleingewinne gibt es beim Duomat noch zwei Felder zur Auszahlung von jeweils 20 Pfennig. Beim Duolett ist zusätzlich ein gelbes Feld im unteren Kessel für ein Freispiel vorhanden. Dieses wurde beim Rondomat in eine Auszahlung von 10 Pfennig geändert.

 

Auf dem Bild links zeigt die Fotomontage die Stellung der Kesselsymbole für die Auszahlung von 1 DM am Beispiel des Duomat.

 

Nicht minder interessant sind die Kurbler  in der Ausführung als Dreischeibengeräte. Wulff hatte einige Baugruppen wie Münzprüfer, Kurbeleinrichtung und Gehäuse mit Beschlagteile von den Roulette-Automaten übernommen. Auf diesen Kurblen gab es vier verschiedene Geräte, wobei nur der Selekta einen extra Spiel- und Gewinnplan hatte. 

 

Präzisa (1958)

Präzisa Rapid (1958)

Selekta (1958)

 

Hermes (1961)

 

 

 Einzigartig in ihrer Konstruktion waren die mechanischen Dreischeiben-Geräte vom Wulff. Neben der sehr ansprechenden Optik zeichnen sie sich aus, durch eine Laufruhe mit den zwei Klacks zum Spielende. Aufgeschreckt wird man nur bei einen Gewinn durch das Klappern der Zehner in der Auszahlschale. In punkto Störungen gab es bestimmt sehr wenig Ausfälle, dank der soliden Mechanik, in der aktiven Zeit. Aber im Alter von fast 50 Jahren muss mal an eine Instandsetzung gedacht werden, hält dann bestimmt wieder für die nächsten 50 Jahre.

 

Zum Abschluss drei Bilder während der Restauration einer Selekta.